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Weiterbildung im ersten Corona-Lockdown

Beschäftigte, die im ersten Corona-Lockdown ihre Arbeitszeit reduzieren mussten, haben sich nicht häufiger weitergebildet als Beschäftigte ohne Verringerung der Arbeitszeit. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) analysiert diese "ungenutzte Chance".

Während der Pandemie kam es im ersten Lockdown zu zahlreichen Reduzierungen der Arbeitszeit. Diese kamen einerseits durch Kurzarbeit, aber auch durch Freistellungen und angewiesenen Urlaub zustande. Theoretisch hätte dieser zeitliche Freiraum für Weiterbildungen genutzt werden können.

Dies wäre auch durch die Digitalisierung gleich auf doppeltem Wege unterstützt worden: So beschreiben Forschende des IAB in einem Beitrag im IAB-Forum, dass der Wechsel ins Homeoffice in vielen Bereichen einen Digitalisierungsschub gebracht hätte. Gleichzeitig seien auch zahlreiche Weiterbildungsangebote digitalisiert worden.

Jedoch kommt das IAB zu einer eher ernüchternden Erkenntnis: Beschäftigte mit reduzierter Arbeitszeit haben sich nicht überdurchschnittlich häufig weitergebildet. Sogar das Gegenteil sei der Fall: Unter den Beschäftigten mit verringerter Arbeitszeit im ersten Lockdown waren Personen ohne Universitätsabschluss überrepräsentiert. Sie zählen zu den Gruppen, die sich allgemein seltener weiterbilden. Und Personen mit Universitätsabschluss haben sich bei der Reduzierung der Arbeitszeit sogar seltener weitergebildet.

Das IAB weist darauf hin, dass in der pandemiebedingten Kurzarbeit kaum in berufliche Weiterbildung investiert wurde. Dies sei vor allem angesichts des technologischen Wandels problematisch. Das IAB plädiert deshalb dafuü, dass Weiterbildung als Investition in die berufliche Zukunft gesehen werden müsse - auch und gerade in Krisenzeiten.

Quelle: IAB Forum, Ungenutzte Chance: Digitale Weiterbildung im ersten Corona-Lockdown.

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