Bild: Arbeit und Leben NRW.

Informationen für und über osteuropäische Beschäftigte

Zahlreiche Beschäftigte aus Osteuropa sind während der derzeitigen Corona-Pandemie besonders gefährdet. Die Erwerbslosenberatungsstellen von impulse e.V. und Kolpinger Bildungswerk leisten hierzu Aufklärungsarbeit und waren am 19. Mai 2020 mit einem Infostand zu diesem Thema in Warendorf vertreten.

Die Coronavirus-Pandemie hat nicht nur zu einer gesundheitlichen, sondern auch einer wirtschaftlichen Krise geführt. Durch die aktuelle Situation wurden die Verhältnisse, in denen viele Menschen aus Osteuropa in den Bereichen Fleischindustrie, Baugewerbe, Transport und Logistik-Branche oder in der Landwirtschaft arbeiten, noch einmal in den Mittelpunkt gerückt.

Auch im Kreis Warendorf gibt es Landwirtschafts- und Fleischbetriebe, in denen osteuropäische Beschäftigte tätig sind. Sowohl die Arbeits- als auch die Unterbringungsbedingungen bieten in der Corona-Pandemie keinen besonderen Schutz vor einer Ansteckung. Der Sammeltransport in Minibussen, der Aufenthalt in Pausenräumen und Kantinen oder beengte Wohnverhältnisse mit Gemeinschaftsküchen und Bädern, teilweise unter einem Dach mit bereits positiv getesteten Kolleginnen und Kollegen, können zu Infektionsketten führen, die gefährliche Folgen für eine ganze Region haben könnten. Zu den Sorgen um ihre Gesundheit kommen existentielle Fragen zum Arbeitsverhältnis, zur Lohnfortzahlung während der Quarantäne und bei einer tatsächlichen Infizierung mit dem Corona-Virus sowie zur Arbeitslosigkeit, zu Behördengängen und zur Arbeitssuche.

Um die betroffenen Menschen in dieser besonderen Situation zu unterstützen, haben die Erwerbslosenberatungsstellen von impulse e.V. und Kolpinger Bildungswerk in Zusammenarbeit mit Mitarbeitende vom Projekt „Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten“ bei Arbeit und Leben DGB/VHS NRW e.V. einen Informationsstand eingerichtet. Die Aktion fand am 19.05.2020 am Wilhelmsplatz in Warendorf statt und richtete sich auch an Einwohnerinnen und Einwohner, die zur Situation der osteuropäischen Beschäftigten sensibilisiert werden sollten. Denn es geht um Menschen, die für sie, als Verbrauchende, in der Lebensmittelkette eine zentrale Rolle spielen. Diese Beschäftigten sollen über verschiedene Kanäle, gerne auch durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, auf kostenlose Beratungsmöglichkeiten im Kreis Warendorf aufmerksam gemacht werden.

 

Beratungsschwerpunkte von impulse e.V. sind insbesondere soziale Sicherheit, Arbeitnehmerrechte, Arbeitslosenversicherung, Unterstützung beim Spracherwerb, Wohnrecht, Gesundheit und rechtliche Grundlagen für Löhne im Rahmen der Arbeitnehmerentsendung und der Arbeitnehmerüberlassung.

Mehr zum Projekt unter https://impulse-warendorf.de  

Das Projekt "Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten" von Arbeit und Leben NRW berät und unterstützt Arbeitnehmer*innen aus der EU bei der Durchsetzung gerechter Löhne und fairer Arbeitsbedingungen. Dazu sind Beratungsstellen in Dortmund und Düsseldorf eingerichtet.

Weitere Informationen zum Projekt und Kontaktdaten unter www.aulnrw.de/arbeitnehmerfreizuegigkeit