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Arbeitszeit während der Corona-Pandemie

Forscherinnen des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) zeigen in einer neuen Studie, dass sich Unterschiede bei den Arbeitszeiten zwischen den Geschlechtern vergrößert haben.

Nach den Erhebungen der Forscherinnen betrugen die Arbeitszeiten abhängig Vollzeitbeschäftigter im Pandemiejahr 39,9 Stunden und lagen damit 0,7 Stunden niedriger als 2010. Im Vergleich mit dem Vorjahr beobachteten die Forscherinnen außergewöhnlich hohe Arbeitszeitrückgänge. Die veränderten Arbeitszeiten unterschieden sich dabei zwischen Frauen und Männern: So sind die Arbeitszeiten vollzeitbeschäftigter Frauen stärker gesunken als die vollzeitbeschäftigter Männer. In der Folge hat sich die Arbeitszeitdifferenz zwischen Männern und Frauen seit 2013 das erste Mal wieder erhöht.

Die Forscherinnen nehmen ausgehend von diesen Daten an, dass in Krisenzeiten die Gefahr steigt, dass Frauen und Mütter wie selbstverständlich und auf Kosten von Rentenansprüchen, beruflicher Weiterbildung und Karriereoptionen in alte Rollenbilder zurückgedrängt werden. Daten des Labour Force Survey hätten außerdem gezeigt, dass im Jahr vor der Krise rund die Hälfte der Beschäftigten überwiegend fremdbestimmte Arbeitszeiten hatte. Dabei können Frauen seltener verschiedene Formen der Arbeitszeitflexibilisierung selbstbestimmt nutzen als Männer.

Quelle: Kümmerling, Angelika / Schmieja, Vanessa, IAQ-Report 2021-07Arbeitszeiten während der Corona-Pandemie: Wachsende Unterschiede zwischen Frauen und Männern : IAQ-Arbeitszeitmonitor