
Internationaler Mindestlohnbericht des WSI
01.03.2021
In 21 von 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union existiert eine gesetzliche Lohnuntergrenze, der sogenannte Mindestlohn. Zum 1. Januar 2021 wurden in vielen dieser Länder die Mindestlöhne angehoben, allerdings weniger als in den Vorjahren. Nach Berechnungen des WSI stiegen die Mindestlöhne im Median nach Abzug der Inflation um 1,6 Prozent. Im Vergleich mit 2020 ist dieser Anstieg deutlich geringer - im Vorjahr lag der noch Anstieg bei 4,5 Prozent.
Deutschland rangiert sowohl bei der Anhebung des Mindestlohns, als auch bei der Höhe des Mindestlohns im Vergleich mit westeuropäischen Staaten und Großbritannien auf den hinteren Plätzen. Der Mindestlohn in Deutschland wurde zum Jahreswechsel von 9,35 Euro auf 9,50 Euro pro Stunde angehoben und wird zum 1. Juli 2021 auf 9,60 Euro pro Stunde erneut erhöht. In allen anderen westeuropäischen Ländern liegt der Mindestlohn zum Jahresbeginn über 9,80 Euro pro Stunde. Der höchsten Mindestlohn innerhalb der EU findet sich in Luxemburg. Hier beträgt die gesetzliche Lohnuntegrenze 12,73 pro Stunde.
Quelle: Lübker, Malte/Schulten, Thorsten (2021): WSI-Mindestlohnbericht:Ist Europa auf dem Weg zu angemessenen Mindestlöhnen?, in: WSI-Report Nr. 63, Februar 2021.